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Burgmüller-Plakette: Laudatio des Ehrenvorsitzenden der AGD, Dr. Edmund Spohr, zur Verleihung der Burgmüller-Plakette an Manfred Hill

Verleihung der Norbert-Burgmüller-Plakette an Herrn Manfred Hill am 26.08.2018

Laudatio des Ehrenvorsitzenden der Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Heimat- und Bürgervereine.

Burgmüller-Plakette: Der Ehrenvorsitzende der AGD, Herr Dr. Edmund Spohr, bei seiner Laudatio auf den Musikvereinsvorsitzenden Manfred Hill

 

„Im Drachenfels saßen sie, wie so oft, am runden gescheuerten Tisch beieinander und plauderten lebhaft über Musik und Literatur besonders über Carl Leberecht Immermann und sein Theater.“

Die beiden, die, wie der Burgmüller-Biograf Müller von Königswinter berichtete, sich gegenübersaßen, waren der junge Musiker und Komponist August Josef Norbert Burgmüller und sein Freund der Dichter Christian Dietrich Grabbe. Während Grabbe eine bekannte Größe der Weltliteratur geworden ist, ist der am 14. Januar 1810 geborene hochbegabte Musiker und Komponist, der mit 26 Jahren am 7. Mai 1836 verstorben ist, nicht so bekannt geworden. Zum 95. Todestag hatte Herbert Eulenberg in der Martinee am 08.05.1931 im kleinen Haus folgende Verse zur Ehrung Burgmüllers vorgetragen:

Burgmüller – Grabbe, die so früh uns starben

Sie mahnen heut noch: Laß die Kunst nicht darben.-

Und wenn er heut in Tönen zu uns redet,

Die er in jungen Jahren wach gerufen,

von Not und Hohn und Missgunst schlimm befehdet-

Im kühnen Ansturm zu den höchsten Stufen

Gedenken wir der Kunst, die ihn erhoben

Und wollen Lieb’ und Freundschaft ihr geloben!

Zum Kreise von Burgmüllers zeitgenössischen Bewunderern zählten nicht nur Robert und Clara Schumann. - Felix Mendelssohn Bartholdy hielt große Stücke auf diesen „rheinischen Orpheus“ und Johannes Brahms stieß beim Stöbern im Düsseldorfer Notenschrank Clara Schumanns auf die Rhapsodie Norbert Burgmüllers, h-moll op. 13, die ihn tief rührte und die ihn für seine Rhapsodie h-moll op. 79 inspiriert hat.

Die AGD hat ihr 25jähriges Jubiläum 1986 zum Anlass genommen, an den 150sten Todestag Norbert Burgmüllers durch eine Festwoche und eine von der Raiffeisenbank Düsseldorf, der heutigen Volksbank Düsseldorf-Neuss e.G., gesponserte, von der Burgmüllerplakettenträgerin Elisabeth von Leliwa kuratierte Ausstellung in der Tonhalle zu erinnern. Auch haben die Vereine die Forschungen von Klaus Martin Kopitz über Norbert Burgmüller als Buch herausgegeben und mit dem Intendanten der Tonhalle die Schrift von Klaus Tischendorf verlegt: „Der Düsseldorfer Komponist Norbert Burgmüller – ein Leben zwischen Beethoven – Spohr – Mendelssohn“ verlegt.

Burgmüller-Plakette: AGD-Präsident Bernhard von Kries überreicht Manfred Hill die Burgmüller-Plakette

Die Alde Düsseldorfer Bürgergesellschaft enthüllte zum 150sten Todestag des jungen Musikers in der Düsseldorfer Altstadt im Bereich Mühlenstraße 12, wo die Familie Burgmüller gewohnt hat, eine Bronzetafel. Diese zeigt das von Reinhard Graner nach einem Stich von Sonderland gestaltete Porträtrelief des Musikers. Dieses Relief war die Vorlage für die Bronzeplakette, die heute an Manfred Hill verliehen wird.

Während in vielen Residenzstädten die Tonkunst dank fürstlicher Protektion weiter blühte, wurde in Düsseldorf nach dem Einzug der Franzosen 1796 das geistige und kulturelle Leben von der Bürgergesellschaft getragen. Zentrum der geistigen Aktivitäten war der Wohnsitz der Gebrüder Jacobi in Pempelfort, der 1848 zur Keimzelle des Künstlervereins Malkasten wurde. Im Pempelforter Kreis trafen sich die großen Geister der Zeit, Goethe, Humboldt, Heinse, Iffland, Wieland, usw.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte sich die Musik allgemein aus ihren höfischen Bindungen gelöst. Die Familien des gehobenen Bürgertums fühlten sich gewissermaßen als Patrone der zeitgenössischen Tonkunst. Persönliche Beziehungen ermöglichten Konzerte von reisenden und ansässigen Künstlern. Unter diesem gesellschaftlichen Aspekt entwickelte sich ein neues bürgerliches Musikleben in der ehemaligen Residenzstadt. Bemerkenswert ist, dass Anfang des 19. Jahrhunderts in Düsseldorf, von Vereinen und Privatpersonen mehr für die Musik geschah als in irgendeiner anderen deutschen Stadt gleicher Größe.

Der Grund mag in der rheinischen Fröhlichkeit liegen, aber auch in dem erstarkenden Nationalbewusstsein der Rheinländer, infolge der politischen Neuordnung der Rheinlande. Das Bürgertum drängte selbstbewusst zu eigenen musikalischen Aktivitäten. Eine der Folgen war die Gründung von Gesangsvereinen und Instrumentalgruppen.

Die ersten Erfolge bürgerlicher Musikpflege zeigten sich schon 1811/12 in den Aufführungen der Oratorien von Joseph Hayden im Rittersaal des alten Schlosses, der freilich kaum die Ansprüche als Konzertsaal erfüllte. Als Konzertstätte wurde 1815 der private Jansen´schen Gartensaal am Flinger Steinweg (Schadowstraße) von Anton Becker übernommen.

Der erste Düsseldorfer Musikdirektor war Johann August Friedrich Burgmüller. Der in Magdeburg geborene Sohn eines Pastors, der von 1766 – 1824 gelebt hat, gilt in der Musikwelt als der Begründer der Niederrheinischen Musikfeste, deren Jubiläum wir in diesem Jahr feiern. Nach ihm ist eine Straße in Grafenberg benannt. Sein musikalisches Talent hat der Musikdirektor an seinen begabten Sohn Norbert weitergegeben.

Beim ersten Niederrheinischen Musikfest im Jahre 1818 in Düsseldorf im Jansen´schen Gartensaal wurden bei der Aufführung einer Kantate und der Schöpfung von Joseph Haydn 96 Instrumentalisten, 104 Sänger und 650 Zuhörer gezählt. [Beim Zweiten Niederrheinischen Musikfest 1819 hat Josef Kreutzer in Elberfeld mit der Interpretation des Violinsolos von Louis Spohr die Aufmerksamkeit auf den Kasseler Musikpädagogen, Violinvirtuosen und Komponisten gelenkt.] Die künstlerische Leitung des am 6. Mai 1826 wieder in Düsseldorf aufgeführten 5. niederrheinischen Musikfestes lag in den Händen des kurfürstlichen Hofkapellmeisters in Kassel Louis Spohr. Die Kritiken der Aufführung mit 321 Mitwirkenden waren hervorragend. Das Düsseldorfer Musikpublikum war begeistert.

Während seines Aufenthaltes in Düsseldorf logierte der Gast aus Kassel im Haus des 1826 in den Adelsstand erhobenen geheimen Obertribunalrates Heinrich Philipp Ferdinand von Sybel, heute Heinrich-Heine-Allee 7. Seine Gattin Amalie von Sybel hat es geschafft, ihr Haus verhältnismäßig schnell zum Zentrum der musikalischen Aktivitäten zu entwickeln. Ihr Anwesen war vergleichbar mit dem Pempelforter Kreis der Gebrüder Jacobi. Die 1802 geborene Amalie Sybel hatte in ihrer jungen Ehe viele Kontakte geknüpft, die sie auch zur Förderung der jüngeren Künstler und Musiker einsetzte.

Burgmüller-Plakette: Manfred Hill nach der Ehrung mit großem Beifall bedacht.

Die hochgebildete Dame der Gesellschaft hatte schon früh die Qualitäten des jungen Norbert Burgmüller erkannt, und die Förderung seines Studiums durch Franz Graf Nesselrode-Ehreshoven bei dem weltbekannten Musikpädagogen und Violinvirtuosen [Louis Spohr] in Kassel 1817 vermittelt, nachdem der hochbegabte Norbert die musikalische Grundausbildung bei seinem Vater, der 1824 verstorben ist, beendet hatte. An das Musikfest in Düsseldorf 1826 erinnert eine 1985 am Wohnhaus der Familie von Sybel Heinrich-Heine-Allee 7 angebrachte Bronzetafel. In ihren Memoiren schreibt Amalie von Sybel über Norbert Burgmüller. (Zitat aus Tischendorf)

Die internationale Louis Spohr-Gesellschaft in Memphis / Tennessee hat 2009 zum 150. Todestag ihres Namensgebers eine 10bändige Gesamtausgabe des Oeuvres der Klavierlieder des Komponisten ediert. Ein Exemplar des zweiten Bandes mit den 6 deutschen Liedern op. 72 hat Burgmüllers Lehrer, der Düsseldorfer Gastgeberin Amalie von SybeI gewidmet. Die Edition mit dem in der Spohr-Gedenkstätte in Kassel aufbewahrten Widmungsblatt und einem von mir verfassten Nachwort zur Bedeutung der Familie von Sybel für das Musikleben in Düsseldorf, möchten wir Ihnen, sehr verehrte Frau Brenner-Wilczek, als Hausherrin durch unser Vorstandsmitglied Frau Martina Hulicius überreichen. Damit danken wir Ihnen auch für die 2010 in Ihrem Hause ausgerichtete Norbert-Burgmüller-Ausstellung. Die Originale der Kompositionen Burgmüllers sind in Ihrem Institut archiviert, vielleicht ein Anreiz nach 13 Jahren wieder einmal Burgmüller und Spohr in der Tonhalle erklingen zu lassen. (Aufführungen fanden statt: siehe Liste)

Zu den Pflichten des städtischen Musikdirektors August Burgmüller, der zu Beginn seiner Tätigkeit in Düsseldorf Kapellmeister gastierender Theatergruppen war, und auch am Lyzeum als Lehrer unterrichtete, gehörte: Zitat: „das Einstudieren von Kirchenmusik sowie der Unterricht aller Musikantenkinder, damit die Musik im Ganzen in der Stadt sich immer mehr veredele, weil diese doch für die Folge das hiesige Orchester bilden werden“. Bemerkenswert ist, dass damit Burgmüller schon vor 200 Jahren Aufgaben übernommen hatte, wie sie der Laureat des heutigen Morgens, Herr Manfred Hill, durch die „SingPause“ in Düsseldorf zu einer international bekannten Einrichtung gemacht hat. Zum 50-jährigen Jubiläum des städtischen Musikvereins 1868 ist ein Gedenkblatt erschienen mit den Portraits aller Direktoren der Niederrheinischen Musikfeste, abgebildet in der Schrift Louis Spohr und Düsseldorf. Vielleicht eine Anregung zum Jubiläum 200 Jahre ein aktuelles Widmungsblatt herauszugeben.

Die Förderung der Musik durch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie Amalie von Sybel oder Graf Nesselrode hat in dieser Stadt eine große Tradition. Herr und Frau van Meeteren, haben sich für heute entschuldigt. Ohne das Engagement von Herrn Hempel, langjähriger Vorsitzender der Freunde und Förderer der Robert-Schumann-Hochschule, ohne die Großzügigkeit der Gebrüder Aengevelt, und ohne den Zuspruch der Familie Oxenfort, die auch das Düsseldorf-Festival seit Jahren ausrichtet, wären wir nicht in der Lage, das Kulturschaffen in dieser Stadt so wirkungsvoll zu gestalten.

Burgmüller-Plakette: Oberbürgermeister Thomas Geisel gratuliert Manfred Hill zur Ehrung durch die AGD

Zu den Musikförderern gehört auch das Ehepaar Klaus und Alla Pfeffer, das bei seinen Hauskonzerten immer wieder jungen Musikerinnen und Musikern die Gelegenheit eines Auftritts in einem erlesenen Kreis bietet. Das Ehepaar Pfeffer, das leider erkrankt ist, hat sich nicht nur für die Musik engagiert. Als Professor für Denkmalpflege der Hochschule Düsseldorf (HSD) hat sich Herr Professor Dr.-Ing. Klaus Pfeffer seit Jahren für den Marstallgiebel eingesetzt. Sein Engagement ist für ihn zur Lebensaufgabe geworden. Viele der hier Anwesenden bedauern, dass immer noch keine Entscheidung zu der Aufstellung dieses prächtigen, inzwischen perfekt restaurierten Kunstwerks von Grabiel Grupello aus der Barockzeit getroffen worden ist. Die AGD wird zum Tag des Denkmals entsprechende Ideen vorstellen.

Heute steht die Musik mit der Verleihung der Burgmüller-Plakette für Manfred Hill im Mittelpunkt. Die 1986 von der AGD gestiftete Burgmüller-Plakette erhielt als Erster - Dr. Peter Girth, der Intendant der Tonhalle. Der 1987 viel zu früh verstorben ist. Er hat mit der AGD das „Original Düsseldorfer Weihnachtssingen“ ins Leben gerufen und zu einem international bekannten Ereignis entwickelt. Der frühere Kulturdezernent Bernd Dickmann hat in der Zeit des Intendantenwechsels sich für die Beibehaltung des Weihnachtssingens eingesetzt. In diesem Jahr findet das „Original Düsseldorfer Weihnachtssingen“ zum 33. Mal in der Tonhalle statt. Es wird wohl zukünftig durch das Weihnachtssingen in der Arena ergänzt, das den Besucherrekord des Kölner Mundartweihnachtssingen das einen bürgerlichen Charakter hat, brechen will.

„Eine Leistung kann man nicht fördern, ohne sie auch zu fordern“, hat der Altbundespräsident Roman Herzog einmal formuliert. So fordern und fördern wir heute wieder junge Musiker und Dozenten der Clara-Schumann-Musikschule, die uns diesen glanzvollen Rahmen für die Plakettenverleihung gestalten. Dass dies möglich ist, verdanken wir dem Leiter der Musikschule, unserem Plakettenträger 2003, Herrn Peter Haseley, den wir bei dem Kampf für die Erhaltung des Ausbildungsniveaus der Clara-Schumann-Musikschule energisch unterstützen.

Der heutige Laureat Manfred Hill ist ein besonderer Glücksfall für die Förderung der musikalischen Jugend der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Die Vita des 1944 geboren ist auf der Rückseite der Einladung abgedruckt. Ohne sein persönliches Engagement als Vorsitzender des aus dem Musikleben der Stadt nicht wegzudeckenden Städtischen Musikvereins wäre die 200. Jahrfeier wohl kaum zustande gekommen.

Erste Station der Aktivitäten des Laureaten war das Mitwirken im Kirchenchor von St. Gartrudis in Eller. Dadurch wurde die Begeisterung für Musik in Manfred Hill und in seinem Bruder als Sänger im Knabenchor geweckt. Der Wunsch, auch größere Werke einzustudieren, führte den Bruder schon bald in den Städtischen Musikverein, dem auch Manfred Hill 1966 beitrat.

Mit dem Musikverein hatte der junge Manfred die richtige Wahl getroffen. Seine Begeisterung war so groß, dass sich der Sänger schon 1969 als Schatzmeister dem Verein zur Verfügung stellte. In dieser Funktion war er 20 Jahre für den Städtischen Musikverein tätig.

Die Verpflichtungen in seiner beruflichen Vereinigung und die Wahl als Bundesvorsitzender des Feuerlöschverbandes 1998 führte zunächst zu einer Einschränkung der Aktivität im Musikverein. Als Vorsitzender des Berufsverbandes konnte Hill so viele Erfahrungen sammeln, die ihn befähigten 2002 bei den Neuwahlen für den Vorsitz des Städtischen Musikvereins zu kandidierten. Zu diesem Zeitpunkt wechselte auch die Chorleitung, die Frau Marieddy Rossetto übernahm.

Burgmüller-Plakette: Manfred Hill erhält Blumen, die er sofort an seine Ehefrau Franzis Hill mit Dank für viel Geduld übergibt.

Unterstützt von seiner liebenswerten Gattin Franzis hat Manfred Hill sich dieser neuen Aufgabe gewidmet, die zu einer harmonischen und viele neue Ideen entwickelnden Zusammenarbeit mit der neuen Chorleiterin geführt hat.

Eine der Hauptaufgaben des Vereins war, die Beschaffung von Geldern für die Konzertreisen, Noten etc. Einer der ersten Erfolge war die Sammlung von 120.000 DM für das Schumann-Autograph der Rose-Pilgerfahrt. Dank ihrer Initiative ist es gelungen, die Abwanderung dieser Kostbarkeit nach Japan zu verhindern. Dass der Verein sich auch für weitere Originale von Schumanns Heine-Vertonung bemüht hat, sei nur am Rande erwähnt.

Hill hatte den Vorsitz des Städtischen Musikvereins zu einem Zeitpunkt übernommen, als sich dieser traditionsreiche alte Chor aufgrund vieler äußerer wie innerer Entwicklungen in einer massiven Existenzkrise befand. In kürzester Zeit und mit hohem persönlichen Einsatz gelang dem geschickten Organisator, die Erneuerung und Festigung dieses traditionsreichen Chores im Konzertleben Düsseldorfs und weit darüber hinaus.

Ein besonderes Anliegen des Laureaten war der Internetauftritt des Chores. Heute verfügt dieser über eine Internetpräsenz, die für einen Konzertchor wohl einmalig sein dürfte. Die Homepage ist immer tagesaktuell und verfügt über mehr als 1.500 Seiten und mehr als 16.000 beschriftete Bilder. Seine literarischen Fähigkeiten bewies Hill mit der Herausgabe der Publikation über die Geschichte des Musikvereins. Auf 1.300 Seiten und mit vielen Bildern wird die Musikkultur am Niederrhein ausführlich beschrieben.

Eine besondere Aufgabe sah Hill in der Jugendarbeit. So konnte er 2004 nach einem Gespräch mit dem damaligen Kulturdezernenten H. Große-Brockhoff und der Chorleiterin des Musikvereins Marieddy Rossetto 2006 die „SingPause“ Singen an Düsseldorfer Grundschulen entwickeln. Das Projekt an dem inzwischen 15.000 Kinder an 64 Schulen in 615 Klassen beteiligt sind, erfreute sich finanzieller Unterstützung durch viele bürgerschaftliche Organisationen und Stiftungen. Vorträge und Gespräche ermöglichten dem Verein ca. 150.000 Euro zur Förderung des Projektes einzusammeln. Eine wohlverdiente Auszeichnung für den vielseitig engagierten Manfred Hill war der Fernsehpreis des Center TV als Düsseldorfer des Jahres 2009.

Zusammen mit dem Pianisten Tobias Koch gründete er die Norbert-Burgmüller-Gesellschaft 2010. Hervorzuheben ist auch seine Aktivität als Mitinitiator der Gründung des Vereins zur Wiedererrichtung des Düsseldorfer Mendelssohn-Denkmals neben dem Opernhaus, das 2010 mit einem Festkonzert in der Tonhalle eingeweiht wurde.

Als Ideengeber und Gründungsmitglied des Fördervereins Schumann-Haus in Düsseldorf ist Hill vermittelnd tätig, das einzigartige Wohnhaus der Familie Schumann zu erhalten. Durch die Rücksichtnahme auf den Bewohner des Hauses, den Cellisten Thomas Beckmann, ist inzwischen eine allseits befriedigende Regelung gefunden worden.

Burgmüller-Plakette: Manfred Hill bedankt sich bei der AGD und allen Gästen.

2013 erhielt Manfred Hill vom Bundespräsidenten Gauck das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Damit wurden nicht nur seine Verdienste um das Musikleben in Düsseldorf, vor allem aber auch sein außergewöhnliches Engagement im sozialen Bereich bei der Betreuung von MS-Kranken, Schwerbehinderten und in jeder Weise hilfebedürftigen Menschen am Rande der Gesellschaft honoriert. Dass die „SingPause“ 2017 den Jugendkulturpreis der rheinischen Sparkassen erhielt, verdankt der Musikverein dem persönlichen Engagement des Laureaten.

Sehr verehrte liebe Frau Hill, sie können stolz auf Ihren Gatten sein, dass er dies alles für unsere Heimatstadt Düsseldorf erreicht hat. Dass Sie und Ihre Familie ihn dabei unterstützt haben, zeichnet Sie in besonderer Weise aus. Ohne Ihr Engagement und Ihren steten Zuspruch wäre die „SingPause“ nicht zu dem geworden, was sie heute ist. Sie ist noch mehr als das Düsseldorfer Weihnachtssingen der AGD, eine Düsseldorfer Spezialität die die Marke Düsseldorf international prägt. Mit der „SingPause“ haben Sie die Jugend dieser Stadt für sich gewonnen.

Die jungen Menschen, die sich der Musik widmen, lungern nicht auf der Straße herum. Ihre Droge ist die Musik. Durch die musikalische Früherziehung kann die Stadt viel Geld zur Drogenbekämpfung sparen. Deshalb wiederhole ich die Worte des Altbundespräsidenten in abgewandelter Form: "Leistungen sind zu fordern, um sie zu fördern." Und das gilt insbesondere auch für die Clara-Schumann-Musikschule.

Musik fördert die Persönlichkeitsbildung, sie vermittelt Werte und soziale Kompetenz, Respekt vor dem Nächsten und die Fähigkeit unendlicher Zuwendung. Verlässlichkeit und Disziplin, wie sie in der Musik geübt werden, sind Voraussetzungen für das Zusammenspiel und das gemeinsame Singen. All diese Werte haben Sie, lieber Herr Hill, der Jugend vermittelt. Dafür werden Sie heute mit der Norbert-Burgmüller-Plakette ausgezeichnet.

Unser Präsident wird nunmehr den Text der Urkunde vorlesen, dazu bitte ich Sie nach vorne zu kommen.