Wolfgang Sawallisch feiert 85. Geburtstag
Heute, am 26. August 2008, feiert Wolfgang Sawallisch seinen 85. Geburtstag und kann auf eine lange und intensive Karriere als Dirigent und Kammermusiker zurück blicken. Stationen seiner frühen Jahren waren Augsburg, Aachen und Wiesbaden, doch schon 1953 gab er sein Dirigentendebüt bei den Berliner Philharmonikern und leitete in den Jahren 1957 bis 1961 die Opern Tristan, Tannhäuser, Lohengrin und Der fliegende Holländer bei den Bayreuther Festspielen. Nach Chefpositionen bei den Wiener Symphonikern und den Hamburger Philharmonikern begann für Wolfgang Sawallisch eine intensive und fruchtbare Zeit an der Bayerischen Staatsoper, die über 20 Jahre dauerte. Ab 1983 übernahm Wolfgang Sawallisch als Staatsoperndirektor und GMD die Gesamtleitung der Bayerischen Staatsoper und bot dem Publikum die Gelegenheit, alle 13 Musikdramen Richard Wagners zu erleben. Ein weiterer Höhepunkt der Ära Sawallisch war die Uraufführung von Aribert Reimanns Lear in der Inszenierung von Jean-Pierre Ponnelle mit Dietrich Fischer-Dieskau während der Opernfestspiele im Sommer 1987. Im gleichen Jahr erfolgte die Neuinszenierung des Ring, die auch auf CD erschien (EMI). Ein weiteres Großprojekt war die Aufführung aller Bühnenwerke von Richard Strauss ab 1988. Sawallisch wurde 1990 zum Chefdirigenten des Philadelphia Orchestra berufen und trat diese Position mit Beginn der Saison 1992-1993 an. Nach zehn Jahren bei dem renommierten Orchester hat er sich 2003 von seinem amerikanischen Publikum verabschiedet und danach keine feste Position mehr angenommen. Sein breites Repertoire, das auch einige Uraufführungen zeitgenössischer Werke umfasst, ist gut dokumentiert (Orfeo, EMI, DGG, Philips). Seine Erkenntnisse zu Komponisten und Werken hat er bereits 1988 in seinem Buch Im Interesse der Deutlichkeit. Mein Leben mit der Musik veröffentlicht.
Der Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf erinnert sich dankbar an die glanzvolle Zusammenarbeit in München (ELIAS, GENOVEVA), Amsterdam (9. Beethoven), Berlin und Düsseldorf. Kostbarste Zeugnisse dieser Erinnerung sind die CD-Produktionen bei EMI ( Mendelssohn, 2. Symphonie + Schumann Missa sacra, jeweils mit den Berliner Philharmonikern, und die 9. Beethoven mit dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam). Bislang unveröffentlicht ist ein seinerzeit für Orfeo mitgeschnittener ELIAS mit Fischer-Dieskau, Schreier, M. Price, Fassbaender, Moll, Tölzer Knabenchor und dem Bayerischen Staatsorchester.
Der Städtische Musikverein zu Düsseldorf wünscht dem hochverehrten Maestro von ganzem Herzen noch viele Jahre bei guter Gesundheit!
Manfred Hill
-Vorsitzender-
am 26. August 2008