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Weihnachts- und Neujahrsgruß an die Freunde und Förderer des Musikvereins

Zum Ende des Jahres 2023 ist es mir, in meiner Eigenschaft als Ehrenvorsitzender des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. gegr. 1818, ein großes Bedürfnis Ihnen ein friedvolles Weihnachtsfest und einen guten Übergang in das Jahr 2024 zu wünschen.

Gestatten Sie mir aber auch, dass ich, schon fast traditionell, ein wenig über unseren Verein und dessen Entwicklung, aber auch über unsere Welt reflektiere. Zum besseren Verständnis habe ich die Themen etwas gegliedert:

Der Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf:

Der Musikverein ist mit seinen Wurzeln aus dem Jahre 1818 die älteste durchgängig funktionierende kulturelle Institution in Düsseldorf. Damals wie heute so etwas wie eine Bürgerinitiative. Nach dreijährigem fast kompletten Singverbot wg. Covid 19 ist es eine große Leistung, dass gerade ein solcher Konzertchor wieder in „die Spur“ kam. Heute stabilisiert sich der Chor zusehends dank eines guten Leitungsteams mit Prof. Dennis Hansel-Dinar als Chordirektor und Stefan Schwartze als Vorsitzender und ist wieder als anerkannter Partner der Düsseldorfer Symphoniker in der Tonhalle bei den Chorkonzerten präsent.

Gleichzeitig ist der Musikverein aber auch vielfältig in der Stadtgesellschaft wahrnehmbar:

Die SingPause Düsseldorf:

Die Gründung der SingPause im Jahre 2006 hat abertausenden Grundschulkindern frühe musikalische Bildung vermittelt und ist heute fest etabliert mit jährlich fast 17.000 Kindern in Düsseldorf. Gleichzeitig veranstalten mehr als 30 Städte in Deutschland die SingPause nach dem Modell Düsseldorf. Die 22 Abschlusskonzerte der SingPause in der Tonhalle besuchen fast 40.000 Menschen. Der künstlerischen Leitung, Frau Marieddy Rossetto und allen Singleiterinnen und Singleitern danke ich für ihre so überaus engagierte und wertvolle Arbeit. Der Landeshauptstadt Düsseldorf danke ich in ganz besonderer Weise für die enorme Unterstützung. Auch danke ich allen Schulleitungen und dem gesamten Lehrpersonal für die Begleitung unserer Singleiterinnen und Singleiter im immer schwieriger werdenden Schulalltag.

Einen ganz besonderen Dank richte ich an die vielen Spenderinnen und Spender aus der Bürgerschaft für die SingPause Düsseldorf. Jährlich gelingt es mir, mit Hilfe vieler Stiftungen und Bürgern, einen Fehlbetrag von mehr als € 150Tsd. auszugleichen. Diese großen Unterstützer müssen hier einmal genannt werden:

Stiftung von Meeteren, Bürgerstiftung Düsseldorf, Familienstiftung Dr. Edgar und Ingrid Jannott, Familienstiftung F. W. Hempel, Heinz u. Hildegard Schmöle-Stiftung, Dr. Carola u. Dr. Edmund Haffmans-Stiftung, Freunde u. Förderer der Tonhalle Düsseldorf, Paul und Mia Herzog Stiftung, Bürgerhilfe Gerresheim, Adelta Finanz AG, Beartis-Stiftung, Margarete Tünkers Stifutng, Volker-Rosin Stiftung, Robert-Schumann-Gesellschaft, Weber Feuerlöscher GmbH und viele andere mehr, zusammen mit vielen Spenden aus der Stadtgesellschaft.

Schumann Haus Düsseldorf:

Außerdem haben wir uns, auch mit meiner Person, aktiv im Förderverein Schumannhaus Düsseldorf engagiert und konnten mit großer Freude und auch mit Konzertbeteiligung des Chores und der SingPause im Dezember diesen Jahres das Schumann Haus Düsseldorf eröffnen. Es ist uns und mir ganz persönlich eine große Freude, dass wir nun unseren ehemaligen Musikdirektor Robert Schumann und seine Frau Clara entsprechend nachhaltig würdigen können. Der Direktorin Frau Dr. Sabine Brenner-Wilczek und ihrem Team danke ich für den enormen Einsatz und wünsche eine gute Hand für die Zukunft. Meinen Mitstreitern im Förderverein Schumann Haus danke ich für das „Durchhaltevermögen“ in der schwierigen Umbauphase und für das so überaus kollegiale Miteinander von Mendelssohn bis Schumann.

Unsere Welt:

Drei Ereignisse haben in den letzten Jahren unsere Welt nachhaltig verändert:

  • Im März 2020 begannen die Einschränkungen wegen Covid 19
  • Am 24.2.2022 überfiel Putins-Russland die Ukraine
  • Am 7.10.2023 verursachte die Hamas in Israel ein beispielloses Massaker, welches bei uns, schrecklicherweise, zu einem neuen Antisemitismus führte.

Jedes dieser Ereignisse hat und hatte das Potenzial unsere Welt aus den Fugen zu heben. Covid 19 haben wir mit vielen nachhaltigen Schmerzen fast überwunden, Putins Krieg hat uns in unserer Welt vor Augen geführt, dass unser fester Glaube an „Nie mehr Krieg in Europa“ ein Irrglaube war und das Massaker der Hamas hat uns gelehrt, dass dem absoluten Verlust von Menschlichkeit in besonders energischer Weise entgegengetreten werden muss. Es hat uns auch gelehrt, dass die Erinnerung an die Shoa über Gedenktage und Zeitzeugen, gerade für unser Volk, unverzichtbar ist und bleiben wird um dem latenten Antisemitismus entgegenzutreten.

Es wird und wurde beklagt, dass die „Kulturschaffenden“ in Düsseldorf nach dem Hamas-Massaker zu wenig Engagement gezeigt haben. Ich habe mich mit Artikeln und meiner Teilnahme an allen Gedenkveranstaltungen, auch im Namen des Musikvereins, eindeutig positioniert. Dem Herrn Oberbürgermeister habe ich für seine enorm klare Haltung gedankt. Nach dem Massaker habe ich den Aufschrei unserer Gesellschaft vermisst. Hierbei muss ich aber auch zu der Erkenntnis kommen, dass die Macht der Bilder, der Hass in den (a)sozialen Medien und die gewaltigen Reaktionen in der arabischen Welt offensichtlich den Blick auf die Ursachen verstellen. Es kann keine wie auch immer geartete Rechtfertigung für das Abschlachten von unendlich vielen Menschen geben. In Israel steht das Massaker im Vordergrund, egal was man der dortigen Regierung und der geschichtlichen Entwicklung alles vorwerfen kann. In der Ukraine ist es Putins Überfall auf ein selbstbestimmtes Land, mit dem unendliches Leid erzeugt wird und alle Regeln des menschlichen Miteinanders aufgehoben werden.

Nur die Rückkehr zur Menschlichkeit in allen Phasen unseres Denkens und Handelns wäre eine Vision zur Rückkehr zu Frieden und Freiheit in der Welt.

Die Komplexität dieser Dinge kann hier nicht behandelt werden. Wir können nur untereinander Appelle an alle Menschen richten, die gegenseitige Achtung in den Vordergrund unseres Denkens zu stellen. Es gilt darüber nachzudenken, dass alle Menschen gleich sind und jedes menschliche Leben den absolut gleichen Wert hat. Stünden solche Grundsätze im Fokus unseres eigenen Denkens, aber auch in den Köpfen derjenigen die an den Schalthebeln der Macht stehen, würde sich unsere Welt vielleicht wieder aufrichten können.

So hoffe und vertraue ich trotzdem auf ein gutes Jahr 2024 mit Lösungen für die Weltgemeinschaft. Dabei denke ich aber auch mit großer Traurigkeit an die vielen Kinder in der Welt, die von Krieg und Hunger bedroht sind. Dem Elend dieser Kinder werde ich meine weihnachtlichen Gedanken widmen in der Hoffnung, dass sich Populisten, Despoten, Diktatoren und Terroristen eines Tages auf der Müllhalde der Geschichte wiederfinden werden.

Trotz all der Widrigkeiten unserer Zeit wiederhole ich meine guten Wünsche zum Fest des Friedens und zum Jahresende an Sie alle und bin

Ihr

Manfred Hill – Ehrenvorsitzender-

-Projektmanagement SingPause.

am 20.12.2023 – 16.00 Uhr