Liebe Entscheiderinnen und Entscheider,
liebe Empfängerinnen und Empfänger meines „Offenen Briefes“ vom 10.6.2023,
mit großer Freude gratuliere und danke ich dem Stadtrat für seine gestrige positive Entscheidung zum Thema „Oper Düsseldorf“. Alle Mitglieder des Stadtrates waren in die Diskussion eingebunden. Eine große demokratische Mehrheit führte zu einem positiven Votum und eröffnet nun Möglichkeiten der Weiterentwicklung einer Generationenaufgabe.
Es wäre schön, wenn auch die in der Abstimmung „unterlegenen“ Ratsmitglieder in bestem demokratischen Stil konstruktiv an der Verwirklichung des Beschlusses mitwirken würden und dabei ganz sicher auch Teile ihrer ureigensten Belange werden einbringen können.
Stolz bin ich auf den Stadtrat meiner Lieblingsstadt, weil im Bereich der Kulturbauten, neben vielen anderen Dingen, zwei besonders wichtige und herausragende Entscheidungen getroffen wurden:
- Die einstimmige Entscheidung zur Renovierung des Schumannhauses Düsseldorf und die einstimmigen Folgeentscheidungen im komplizierten Baufortschritt.
- Die gestrige mehrheitliche Entscheidung zum Neubau der Oper.
Bei beiden Entscheidungen handelt es sich zum kulturelle Bauprojekte mit sehr hohem Zukunfts- und Stadtentwicklungspotential. Wäre das einzigartige Denkmal „Schumannhaus“ weiter Mietobjekt geblieben, hätte sich dort keine Bürgerinitiative für das Museum ergeben und die Welt hätte die Musik- und Kulturstadt Düsseldorf nicht mehr verstanden. Wäre der Beschluss zum Neubau der Oper negativ ausgegangen, wäre eines der bedeutendsten Operninstitute mit weltweitem Ruf in allen seinen Sparten zum Absturz verurteilt worden.
In beiden Fällen hätte das Image der Kulturstadt Düsseldorf schweren Schaden genommen und ein Abstieg in die zweite oder dritte Liga wäre unvermeidlich. Dieser Absturz hätte aber auch Auswirkungen auf das wirtschaftliche Potential der Stadt. Nur bei kultureller Attraktivität und Potenz werden die weltweiten Player ein Auge auf diese Stadt werfen. Aufenthaltsqualität, Vielfältigkeit, Weltoffenheit, Kulturaffinität, Bildungskraft, tolerantes Umfeld und wirtschaftliche Standortbedingungen machen ein Gemeinwesen interessant.
Außerdem entstehen auf der Basis solcher Entscheidungen Kräfte aus der Bürgerschaft, gerade in Düsseldorf, die zu bürgerschaftlichem Engagement führen. So konnte der Verein zur Förderung des Schumann-Hauses eine sehr hohe sechsstellige Summe für das Museum sammeln. So wurden viele bürgerschaftlichen Förderungen für Denkmäler, aber auch für die Universität, die Museen, die Musikschule, die Robert Schumann-Hochschule und unzählige andere Bereiche generiert.
Viele Dank verehrte Stadträtinnen und Stadträte für Ihren Mut und Ihre Weitsicht. Vielen Dank schon jetzt an all diejenigen die dafür sorgen werden, dass das Projekt nicht überbordet und sich in einem sozialverträglichen Rahmen über die Jahrzehnte zum Wohle Düsseldorfs und seiner Bürgerinnen und Bürger entwickeln wird.
In diesem Sinne bin ich Ihr optimistischer Mitbürger
Manfred Hill
-Ehrenvorsitzender-
am 16.6.2023 – 16.30 Uhr
Bild: Das Titelblatt der am 12.2.1696 in der neuen Düsseldorfer kurfürstlichen Oper uraufgeführten Oper "Giocasta" von Hugo von Wilderer