Galerie
Inge Sauer: „Unsere Straßen – unsere Künstler e.V.“

Wir haben diese Dokumentation in unsere Bildergalerie übernommen weil die Aktivitäten von Inge Sauer in besonders enger Weise mit der Geschichte des Musikvereins verknüpft sind. Fast alle Düsseldorfer Maler in der Zeit Mendelssohns als Musikdirektor waren Mitglied im Städtischen Musikverein. Unser Musikdirektor Felix Mendelssohn Bartholdy berichtete einst an seinen Freund Ignaz Moscheles nach London "Du kannst es Dir nicht vorstellen, im Bass des Chores sitzen alle Maler der Akademie und brüllen aus vollem Halse".

 

Das Projekt „Da sind sie ja!“

Seit 2020 setzt der Verein „Unsere Straßen - unsere Künstler“ das Konzept der Düsseldorfer Künstlerin Inge Sauer um, die Düsseldorfer Malerschule in den nach ihren Künstlern benannten Straßen lebendig werden zu lassen. Durch der Street-Art entliehene großformatige Präsentation der Bilder und Portraits im öffentlichen Raum wird die Aufmerksamkeit der Anwohner und Passanten geweckt, durch die Zusammenarbeit mit Organisationen vor Ort wird das Wissen über die Künstler und die Geschichte Düsseldorfs als „Stadt der Kunst“ vertieft. Nach der Bespielung des Mintrop-Platzes, der Schadow- und Bendemannstraße, des Golzheimer Friedhofs und einiger anderer Straßen steht nun die Fortsetzung des Projektes an. „Partizipativ“, „nachhaltig“  und „interdisziplinär“ sind inflationär genutzte Schlagworte, aber von diesem Projekt darf man sagen, dass sie mit Leben gefüllt werden. Denn den Straßennamen kennt jeder, der dort lebt und die Kunst des 19. Jahrhunderts ist auch für alle verständlich. Die Geschichten der Künstler, die Geschichte dieser lebendigen kleinen Kunststadt mit der bedeutenden Akademie, wo alle am Geschehen teilhatten, interessiert auch Menschen, die sich sonst nicht mit Kunst beschäftigen. Gerade Jugendlichen ist die Ästhetik dieser Bilder durch Serien und Computerspiele vertraut. Die Schulen stehen in unserem Projekt ebenso im Mittelpunkt wie die Bewohner der Straßen.

Seit Anfang September 2023 hängt das erste Plakat von Mendelssohn mit einer Zeichnung von Wilhelm Schadow auf „seiner“ Straße.

Die „Musikerstraßen“ erzählen in ihrer Abfolge, die einen schönen Spaziergang durch unsere Stadt erlaubt, die weltbekannte Geschichte unserer berühmten Musiker. Nach dem ersten Musikdirektor von Weltrang, Felix Mendelssohn Bartholdy, der mit den Künstlern der Kunstakademie eng befreundet war, ist die Straße südlich der Grafenberger Allee benannt. Überquert man diese, kommt man auf die Rethelstraße, benannt nach dem auch noch heute bekannten Künstler der Düsseldorfer Malerschule, dessen Totentanz im 19. Jahrhundert weite Verbreitung fand. Rethel war mit Schumanns befreundet. Sie kannten sich bereits aus Dresden. Das Ehepaar Schumann besuchte Rethel auch in Aachen, wo er das Rathaus ausmalte. Tragischerweise wurden Robert und er kurz hintereinander in die Nervenheilanstalt Endenich eingeliefert.

Von der Rethelstraße biegt die schöne und lange Schumannstraße ab, auf der wir hoffen, an mehreren Stellen Portraits von Robert und Clara Schumann anzubringen. Die Schumannstraße endet auf dem großzügigen grünen Brahmsplatz, ein geeigneter Ort für Aufführungen im Öffentlichen Raum. Die Freundschaft zwischen Schumann und Brahms, die Liebesgeschichte Claras und Johannes’, die Spekulation, ob sie der Grund für Schumanns Selbstmordversuch mit einem Sprung in den Rhein war, sind Geschichten, die in vielen Filmen, und Romanen thematisiert werden. Auch heute noch interessieren sie nicht nur ein großes Publikum sondern auch die wissenschaftliche Forschung.

Inge Sauer 2023